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Donnerstag, 15. April 2010

Schulaufgaben fuer Mama

Vor den Osterferien kam mein Zweitklaessler mit einem Forschungsprojekt nach Hause: Ahnenforschung! Da in den USA jede Familie frueher oder spaeter eingewandert ist, muss jedes Kind einen Vortrag ueber das Ursprungsland seiner Familie halten. Vor 2 Jahren, als mein 9-Jaehriger damit an der Reihe war, suchten wir als Ursprungsland natuerlich Deutschland aus. Wir druckten Fotos von Noah als Baby vorm Brandenburger Tor, Bilder mit Mama und Papa und natuerlich Opa. Von der EU liess' ich mir aktuelle Statistiken und eine Deutschlandkarte schicken. Wir bastelten eine deutsche Flagge und klebten alles auf ein Poster. Jedes Kind musste eine Puppe in traditioneller Kleidung basteln - in diesem Fall natuerlich Lederhosen. Und am Tag der Praesentation schickte ich eine Riesenschuessel Haribo mit zur Schule. Dieses Mal beschlossen wir, den anderen Teil der Familie zu praesentieren.

So habe ich die letzten 2 Wochen (inklusive meiner Osterferien) hiermit verbracht: Fahrt zur Buecherei und Online Recherche ueber Antigua (Geburtsland von Michael's Grossvater) und dem Panama Kanal (an dem er gearbeitet hat, um die Ueberfahrt in die USA fuer sich, Frau und 5 Kinder bezahlen zu koennen). E-Mails und Telefonate mit zahlreichen Familienmitgliedern. Einscannen von alten Fotos. Einkaufen von Zubehoer zum Puppebasteln - musste vorher herausfinden, was die traditionelle Kleidung in Antigua ist/war. Am Wochenende muessen wir alle Infos auf ein Poster kleben und Lucas muss den Vortrag ueben.

Ich finde es wunderbar, dass die Schulen diese Dinge mit den Kindern durchnehmen. Ich bin auch jederzeit bereit, zu helfen. Aber muss man Zweitklaesslern wirklich Aufgaben geben, die hauptsaechlich von den Eltern uebernommen werden? Die Lehrer haetten ja auch fragen koennen, aus welchen Laendern die Eltern kommen und den Kindern im Computerunterricht zeigen koennen, wie sie selber die Recherche betreiben. Das Puppenbasteln waere doch auch ein gutes Projekt fuer eine Schulstunde gewesen. Schon jetzt weiss ich, dass die beste Zensur an die Praesentationen geht, an denen Muetter gearbeitet haben, die "nur" Hausfrau sind und nichts anderes zu tun haben.

Doch will ich nicht zu viel Zeit damit verplaempern, mich ueber dieses Projekt zu beschweren. Gestern kam naemlich schon wieder ein Zettel nach Hause mit der Bitte, "Wasserverschmutzung" zu recherchieren und das Material bis zum 20. zur Schule zu schicken, damit mein Kind sein Gruppenprojekt beginnen kann.

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