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Mittwoch, 24. März 2010

Freundinnen

Mit feuchten Augen lese ich heute morgen eine E-Mail meiner Nachbarin. Sie bedankt sich fuer meine Freundschaft und Hilfe. Dabei habe ich nichts Grossartiges geleistet, ausser sie in den Arm zu nehmen, als sie vor Frust ueber ihren selbstsuechtigen Ex-Ehemann in Traenen ausbrach.

Es ist doch gut, dass man vorher nicht weiss, was einen im Leben als Erwachsenen so erwartet. Rueckblickend kommt man sich total laecherlich vor, wenn man an all' die Traenen denkt, die man in den Teenagerjahren wegen irgendeinem Typen vergossen hat. Das war doch nichts verglichen mit den alltaeglichen Sorgen einer Mutter. Schon waehrend der Schwangerschaft schluckt man fleissig Vitamine und verzichtet auf Alkohol und Sushi, damit das Ungeborene nicht zu Schaden kommt. Wie oft hat man sich nachts zum Saugling geschlichen, ihm die Hand auf die kleine Brust gelegt, um zu sehen, ob er noch atmet. Die Traenen bei den Impfungen taten Mama mehr weh als dem Kind. Und drei Mal duerft ihr raten, fuer wen es schwerer war, die Karatepruefung nicht zu bestehen.

Doch damit nicht genug. Neben den Kindern gibt es ja auch den Ehepartner. Wer denkt, ein harmonisches Eheleben lauft von ganz alleine, der hat sich getauscht. Auch hier bedarf es harter Arbeit. Nach einem langen Tag, an dem einem die Vorfahrt genommen wurde, die Spuelmaschine ihren Geist aufgab und die Kinder nicht gehoert haben, faellt man dem Geliebten eben nicht mehr so ausgelassen um den Hals wie in den Zeiten der frischen Verliebtheit. Nun werfe man die kleinen Sorgen ums Wohl der Familie in einen grossen Topf, gebe noch finanzielle Probleme dazu und man weiss, warum 50% aller Ehen in Scheidung enden und viele Muetter Anti-Depressiva zu sich nehmen.

Das einzige, was einem den Ruecken staerkt und vor diesem Schicksal bewahrt sind wahre Freundinnen. Freundinnen, die wissen, dass ein Stueck Schokolade und ein Glas Wein Wunder wirken. Freundinnen, die einem die Kinder entfuehren, damit man bei einer Zigarette und einem Becher Kaffee neue Kraft tanken kann. Freundinnen, die einem das Selbstbewusstsein staerken und einen wissen lassen, dass wir alle im selben Boot sitzen. Wie sang Herbert Groenemeyer so schoen? "Maenner sind auf dieser Welt einfach unersetzlich?" Da mag er ja recht haben, aber noch unersetzlicher sind wahre FREUNDINNEN.

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