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Sonntag, 7. Februar 2010

Tausendundeine Nacht






Wieder naehert sich unser Hochzeitstag. Sollen wir wie jedes Jahr bei unserem Lieblingsjapaner Sushi essen? Nein, dieses Jahr probieren wir mal etwas Neues aus. Wir verlassen unseren Stadtteil und fahren nach Hollywood. Auf dem Sunset Boulevard suche ich nach der Adresse. Das muss es sein. Ein weisses, fensterloses Gebaude mit einem grossen goldenen Tor. In englischen und arabischen Schriftzuegen steht der Name daneben. Dar Maghreb!

Dieses Restaurant bietet marokkanische Kueche an. Die hohen weissen Decken bieten einen schoenen Kontrast zu dem dunkelblauen Teppich, blauen Kacheln, blauen Sofas und Kissen. Anstatt wie gewohnt gegenueber von einander an einem Tisch Platz zu nehmen, lassen wir uns nebeneinander auf die Kissen fallen. Unsere Bedienung erklaert uns das 7-Gaenge-Menue, waehrend er warmes Wasser aus einem Bronzekrug ueber unsere Haende giesst, die wir, laut Anleitung in einer Bronzeschuessel am Tisch waschen. Bitte auch die Seife nehmen, meint er, denn nach marokkanischer Sitte wird hier mit den Haenden gegessen.

Nach dem 3. Gang sind wir eigentlich schon satt. Es gab Linsensuppe, einen Vorspeiseteller mit Brot und die beruehmte Bstilla - ein gefuellter Blaetterteig, der mit Puderzucker und Zimt bestreut ist. Die Goetter haben uns erhoert und schicken die Bauchtaenzerin vorbei, so dass sich unsere Maegen vor dem 4. Gang ein wenig erholen koennen.



Dann geht es weiter mit
Wachteln am Spiess, Couscous und in Honig mariniertem Lamm. Endlich, hier kommt der Nachtisch und der frische Pfefferminztee, der uns fachmaennisch aus einem Meter Hoehe eingeschenkt wird.


Wir bezahlen und verlassen das Lokal. Fast erwarten wir vor der Tuer den Anblick eines Kamels mit Wuestensand im Hintergrund. Wenn wir auch nicht wirklich in Marokko sind, bleibt uns wenigstens ein 12-stuendiger Flug erspart. So treten wir die Heimfahrt zumindest mit dem Gedanken an, dass wir in 30 Minuten wieder daheim sind und dafuer weder das Einchecken am Flughafen noch das Kofferschleppen in Kauf nehmen muessen.

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