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Montag, 26. April 2010

Hollywood zum Null-Tarif

In einer Weltstadt wie Los Angeles duerfte es am Wochenende niemanden langweilen. Passend fuer jeden Geldbeutel stehen hier unzaehlige Restaurants, Kinos, Theater, Museen, Straende und Parks zur Auswahl. Ein Erlebnis der besonderen Art ist der Besuch eines Fernsehstudios waehrend einer Live-Aufnahme.

Nach einer kurzen Wartezeit wird man Plaetzen in den Zuschauerreihen zugeteilt. Haben alle Platz genommen, werden sie vom "Animateur" begruesst. Meistens handelt es sich dabei um ein Allround-Talent, das sich neben einer Schauspielkarriere damit Geld verdient, ein Mal woechentlich die Zuschauer bei den Drehpausen zu belustigen. Es gibt kleine Wettspiele, Taenze und Jonglier-Darbietungen und T-Shirts oder Autogramme werden als Preise ausgegeben.

Endlich ist es soweit und die Schauspieler werden einzeln vorgestellt. Nach einem grossen Applaus beginnen die Dreharbeiten. Nun heisst es fuer das Publikum ganz still sein und an den angebrachten Stellen schoen Lachen, da dieses aufgezeichnet wird. Nach 2 Stunden gibt es auch fuer das Publikum eine Pause. Pizza und Wasser werden gereicht, um sie fuer weitere 1 1/2 Stunden bei Laune zu halten.

Nachdem auch die letzte Szene im Kasten ist, duerfen die Zuschauer auf die Buehne klettern und sich mit den Stars fotografieren lassen. Wenn das kein gelungener Abend ist. 5 Stunden Unterhaltung inklusive Essen und Getraenke - und alles umsonst!

Donnerstag, 15. April 2010

Schulaufgaben fuer Mama

Vor den Osterferien kam mein Zweitklaessler mit einem Forschungsprojekt nach Hause: Ahnenforschung! Da in den USA jede Familie frueher oder spaeter eingewandert ist, muss jedes Kind einen Vortrag ueber das Ursprungsland seiner Familie halten. Vor 2 Jahren, als mein 9-Jaehriger damit an der Reihe war, suchten wir als Ursprungsland natuerlich Deutschland aus. Wir druckten Fotos von Noah als Baby vorm Brandenburger Tor, Bilder mit Mama und Papa und natuerlich Opa. Von der EU liess' ich mir aktuelle Statistiken und eine Deutschlandkarte schicken. Wir bastelten eine deutsche Flagge und klebten alles auf ein Poster. Jedes Kind musste eine Puppe in traditioneller Kleidung basteln - in diesem Fall natuerlich Lederhosen. Und am Tag der Praesentation schickte ich eine Riesenschuessel Haribo mit zur Schule. Dieses Mal beschlossen wir, den anderen Teil der Familie zu praesentieren.

So habe ich die letzten 2 Wochen (inklusive meiner Osterferien) hiermit verbracht: Fahrt zur Buecherei und Online Recherche ueber Antigua (Geburtsland von Michael's Grossvater) und dem Panama Kanal (an dem er gearbeitet hat, um die Ueberfahrt in die USA fuer sich, Frau und 5 Kinder bezahlen zu koennen). E-Mails und Telefonate mit zahlreichen Familienmitgliedern. Einscannen von alten Fotos. Einkaufen von Zubehoer zum Puppebasteln - musste vorher herausfinden, was die traditionelle Kleidung in Antigua ist/war. Am Wochenende muessen wir alle Infos auf ein Poster kleben und Lucas muss den Vortrag ueben.

Ich finde es wunderbar, dass die Schulen diese Dinge mit den Kindern durchnehmen. Ich bin auch jederzeit bereit, zu helfen. Aber muss man Zweitklaesslern wirklich Aufgaben geben, die hauptsaechlich von den Eltern uebernommen werden? Die Lehrer haetten ja auch fragen koennen, aus welchen Laendern die Eltern kommen und den Kindern im Computerunterricht zeigen koennen, wie sie selber die Recherche betreiben. Das Puppenbasteln waere doch auch ein gutes Projekt fuer eine Schulstunde gewesen. Schon jetzt weiss ich, dass die beste Zensur an die Praesentationen geht, an denen Muetter gearbeitet haben, die "nur" Hausfrau sind und nichts anderes zu tun haben.

Doch will ich nicht zu viel Zeit damit verplaempern, mich ueber dieses Projekt zu beschweren. Gestern kam naemlich schon wieder ein Zettel nach Hause mit der Bitte, "Wasserverschmutzung" zu recherchieren und das Material bis zum 20. zur Schule zu schicken, damit mein Kind sein Gruppenprojekt beginnen kann.

Montag, 5. April 2010

Catalina Island



35 Kilometer suedwestlich von Los Angeles liegt im Pazifik ein kleines Paradies: Catalina Island. Der erste Blick auf die Insel entschaedigt fuer die 75-minuetige stuermische Ueberfahrt. Gruene Berge erheben sich im Hintergrund und wenn man an den Segelbooten im Hafen vorbeischaut, sieht man ein malerisches kleines Staedtchen. Catalina ist der ideale Ort fuer einen Tagesausflug, eine Wochenendreise oder einen Sommerurlaub. Der Verkehr besteht hauptsaechlich aus Golfcarts. Unser Hotel liegt auf dem Berg und besitzt deshalb einen Kleinbus, um die Touristen mit dem Gepaeck vom Schiff abzuholen. In Avalon geht man hauptsaechlich zu Fuss.



Catalina hat fuer jeden etwas. Eines der Kreuzfahrtschiffe, das aus Los Angeles zur Mexiko Kreuzfahrt startet, macht den ersten Halt vor Catalina, damit die Gaeste die Insel erkunden koennen. Bei einem Ausflug ins Innere der Insel koennen einem die Bisons ueber den Weg laufen, die 1924 fuer einen Film auf die Insel gebracht wurden. Besonders im Sommer ist Catalina ein Paradies fuer Wasserratten. Die vielen Hoehlen, die Algenwaelder vor der Kueste und das kristallklare Wasser schaffen ideale Verhaeltnisse fuers Tauchen und Schnorcheln. Wer lieber trocken bleiben will, kann im Kayak um die Insel paddeln oder eine Fahrt mit dem Glasbodenboot unternehmen.

Obwohl wir im Maerz bei kuehleren Temperaturen nicht ins Wasser konnten, war die Kurzreise auf die Insel wunderbar. Beim Bummeln, Essengehen, am Strand sitzen und Seele-Baumeln-Lassen konnte man neue Energie fuer den Alltag schoepfen. Und ehrlich gesagt, meine Sehnsucht nach den deutschen Nordseeinseln ist nun erstmal gestillt. Wer im Maerz im T-Shirt unter Palmen liegen kann, der sehnt sich nicht wirklich nach Sylt.